Aktuelles

Monatsgeschichten aus AMPO

AMPO-PANGA LA WENDE:

Im April erreichte uns ein schriftlicher Hilfeschrei von Herrn Ziba Michel:

„Ich heiße Michel, bin verheiratet und habe vier Kinder. Ich war Maurer. Eines Tages sollte ich das Tragwerk eines zweistöckigen Gebäudes bauen. Ein Balken kam in Berührung mit einem Starkstromkabel, und ich bekam einen elektrischen Schlag und verlor meine Arme. 6 Monate lag ich im Krankenhaus, davon 2 Monate im Koma. Seit fünf Jahren lebe ich nun mit dieser Behinderung. Von meinen Bekannten und Freunden wurde ich im Stich gelassen, aber Gott sei Dank, bin ich am Leben. In den letzten Jahren habe ich Fähigkeiten entdeckt, von denen ich nichts wusste. Mein sechster Sinn hat sich entwickelt; ohne Hilfe schaffe ich es mich zu waschen, essen, mich an- und auszuziehen, mit dem Handy umzugehen, usw. Ich wasche meine Wäsche und putze das Haus ohne Hilfe. Vor einiger Zeit habe ich AMPO kontaktiert, um eventuell Prothesen zu bekommen.

In dem Gespräch mit Herrn Edouard, Verantwortlich der AMPO-Behindertenprojekte, hat er mir einen Rat gegeben: es wäre vorteilhafter für mich den Gegenwert des Geldes für eine Prothese zu haben, um eine Einkommen schaffende Tätigkeit anzufangen, damit ich nicht mehr von der Großzügigkeit anderer Menschen abhängig sein muss. Ich habe eingesehen, dass sein Vorschlag tatsächlich gut war. Nun habe ich nachgedacht und möchte Baumaterialien kaufen und sie vermieten. Folgende Materialen möchte ich erwerben: Schaufeln, Hacken, Schubkarren, Hammer, Grabstichel, Strahlstock, Maurerkellen, gebrauchte Handbohrmaschine, Bretter, Dachsparren, Schuppen. Ich hoffe sehr auf eure Hilfe, um meine Lebensbedingungen zu verbessern und mich um meine Kinder zu kümmern. Ich danke Ihnen im Voraus. Möge Gott Sie segnen“.

Der Hilfeschrei von Herrn Ziba wurde gehört. Katrin Rohde stellte finanzielle Mittel zur Verfügung, damit Herr Ziba seine Selbständigkeit erlangen kann. Der Schuppen wurde gebaut und, das zu vermietete Material, gekauft. Im Juli hat Herr Ouédraogo Edouard die Verkaufsstelle von Herrn Ziba besucht. Der neue Geschäftsmann blickt hoffnungsvoll in die Zukunft.

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AMPO-Krankenstation:

Dies ist die Geschichte eines 56-jährigen Auswanderers aus Burkina Faso, der alleine mit einem vier Monate alten Baby zurechtkommen muss. Der Grund war der vorzeitige Tod seiner Frau. Die Geschichte: Herr Ilboudo lebte mit seiner Frau in der Elfenbeinküste, einem Nachbarland von Burkina Faso. Aus dieser Ehe hatte er vier Kinder. Leider kam es zu einer Trennung und wenig später verlor er seine Arbeit. Nach diesen Ereignissen beschloss er also, in sein Heimatland (Burkina Faso) zurückzukehren, wo er eine zweite Ehe einging. Alles lief gut und sie bekamen ein Baby. Nach der Geburt des Babys änderte sich jedoch die Situation. Das Schicksal schlug erneut zu; seine Frau wurde ins Krankenhaus eingeliefert, weil sie bettlägerig war. Hier stellte sich heraus, dass seine Frau HIV-positiv war, und dass seine Frau schon lange von ihrer Krankheit wusste, dieses aber ihrem Ehemann verschwiegen hatte.

Angesichts der Verzweiflung und des Leids von Herrn Ilboudo und insbesondere seiner Haltung gegenüber seiner Frau, baten die Ärzte AMPO um Hilfe. Dank dem Projekt VIIMDE bekam das Neugeborene Milch und die medizinische Versorgung seiner Frau wurde übernommen.

Leider verstarb sie und hinterließ das vier Monate alte Baby. Zwischen Trauer und Fragen zu dem Verhalten seiner verstorbenen Frau, blieb der Notfall die Sorge um den Säugling. Das Baby wurde einer Schwester von Herrn ILBOUDO anvertraut, und von nun an gewährt das Projekt VIIMDE dem Baby jeden Monat medizinische Versorgung und Milch.

Herr ILBOUDO, der verzweifelt war, weil er Schwierigkeiten hatte, mit der Betreuung des Babys zurechtzukommen ist dem Projekt VIIMDE IV von AMPO dankbar. Wir bei AMPO bedanken uns bei der luxemburgischen Stiftung Dr. Elvire Engel (FDEE), die unermüdlich so vielen Menschen hilft, ihr Lächeln wieder zu erlangen und auf ein besseres Morgen zu hoffen.

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AMPO-Waisenhäuser:

Psychologische Betreuung beim Aufnahmeverfahren

Bei der Aufnahme neuer Kinder gibt es mehrere Schritte. Wir hatten darüber berichtet, dass wir im Juni Hausbesuche, soziale Umfragen und eine Vorauswahl je nach Bedürftigkeit der Kinder gemacht haben. Nachdem die Erzieher*Innen diese Arbeit abgeschlossen haben, kommt der Psychologe an die Reihe. Er unterhält sich sowohl mit den Kindern als auch mit den Antragsteller*Innen.

Ausgeschlossen werden Kinder mit psychischen Pathologien oder psychischen Auffälligkeiten, die eine Betreuung in einer spezialisierten Einrichtung, d.h. medizinisch-psychologischen und pädagogischen Struktur, benötigen.

Außerdem dienen diese psychologischen Konsultationen der Klärung oder Bewertung der zugrundeliegenden Motivationen von Eltern, die einen Antrag für ihre Kinder gestellt haben.

Wenn die Ergebnisse des psychologischen Interviews des Kindes schlüssig sind, ist es geeignet für die Aufnahme in die große AMPO-Familie.

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