Aktuelles

Geschichten aus den Projekten:

AUS DEM MÄDCHENPROJEKT MIA-ALMA:

Katrin Rohde lernte die Malerin Kerstin Wagner in Portugal kennen und war gleich begeistert von ihren großen farbenfreudigen und sensiblen Bildern. Da ihr Freund Martin Baumgart schon seit vielen Jahren zur Klimaanpassung in der Landwirtschaft in Burkina Faso arbeitet, bot sie sich an, bei einem Besuch einen Malkurs, bzw. gemeinsam ein großes Bild mit den Mädchen und jungen Frauen von MIA-ALMA zu gestalten. Sie kam mit ihren eigenen Farben bei uns an und legte gleich vergnügt los. Das war ein fröhlicher Besuch!

Kurzvita Kerstin Wagner
1984-1987 hat Kerstin Wagner an der Alanus Hochschule Alfter/Bonn Malerei studiert und im Anschluss „Kunst in sozialen Arbeitsfeldern“ Seither hat sie an über 200 internationalen Ausstellungen teilgenommen, hauptsächlich in Europa, aber auch in Goa, wo sie 2015 an der ersten artist residency und 2016 in dem MOG, Museum of Goa ausgestellt hat.
Überzeugt von der sozialen und auch heilenden Kraft der Kunst, hat Kerstin innerhalb der artist residency mit geistig zurückgebliebenen Kindern in Goa gemalt, in Portugal mit Waisenkindern und in Bonn mit Kindern und Jugendlichen für die internationale Begegnungsstätte.

Hier ihre Erfahrungen im Haus MIA/ALMA:

„Es war wunderbar zu sehen, wie die Mädchen von MIA-ALMA, die alle eine sehr schwierige und traumatische Vergangenheit erlebt haben, erst langsam ihr eigenes Bild auf einem Blatt Papier mit Acylfarben gestaltet haben und schon kurze Zeit später, kamen immer mehr Mädchen hinzu, die mit viel Begeisterung in die Farbe eingetaucht sind. Zeitgleich habe ich und der Unterstützung von Carla, mit mehreren Mädchen gemeinsam eine große Leinwand gemalt, ausgehend von dem Logo von AMPO.

Mit viel Freude nahmen immer mehr malbegeisterte Mädchen teil und so entstand ein wunderbar farbenfrohes Bild, wo keine weisse Leinwand mehr sichtbar war. Danach haben wir noch Fotos mit den Mädchen und ihren entstandenen Bildern sowie der großen gemeinsam gemalten Leinwand gemacht.

Besonders bewegt hat uns, das wir mit wunderschönen Dankesliedern verabschiedet wurden und mein größter Dank war die leuchtenden Gesichter der Mädchen zu sehen und mir wurde schon berichtet, das sie gerne mit dem Malmaterial, welches vor Ort bleibt, in Zukunft weitermalen wollen. Ein Dank auch an meine Freunde, die mit ihren Spenden den Kauf von dem Kunstmaterial ermöglicht haben.

Vielen lieben Dank nochmals für die wunderbaren Erfahrungen, die wir bei euch gemacht haben. Kerstin, Martin und Carla“


AUS DEM WAISENHAUS FÜR MÄDCHEN:

Seit der Eröffnung des Mädchenwaisenhauses finden an jeden Samstag des Monats Sensibilisierungssitzungen für die Mädchen statt. Sie werden in zwei Gruppen aufgeteilt; die Älteren gehen zu unserem Frauenberatungszentrum P.P.Filles, um an Aufklärungsgesprächen (meist zu sexueller und reproduktiver Gesundheit) teilzunehmen. Die Jüngeren, die im Waisenhaus bleiben, lernen über Themen wie Höflichkeit, Kameradschaftsgeist, Respekt, gutes Einvernehmen, Diebstahl, Prügeleien etc.

Die wachsende Unsicherheit sowohl unter der Zivilbevölkerung als auch unter dem Militär und die Verschlechterung des sozialen Friedens sind in diesem Jahr spürbarer denn je. Dies zeigt die Krise, die Anfang des Jahres unter den Gemeinschaften in Yirgou (ein Dorf, das sich 146 km von Ouagadougou befindet) ausbrach. Mehr als 50 Tote hat es gegeben. Jeder Bürger sollte sich durch diesen Schrecken angesprochen fühlen. So halten wir es für notwendig, im Laufe des Januar vor jeder Mahlzeit mit allen Mädchen 15 bis 20 Minuten lang über die im ganzen Land herrschende Situation und das Verhalten im Falle eines Angriffs oder einer Aggression zu sprechen. Zuerst haben wir den Mädchen die schreckliche Situation in Burkina Faso beschrieben, und bei jeder Sitzung ergriff eine von ihnen das Wort, um zu erzählen, was es in den Medien gehört oder gesehen hat. Durch die Slam-Kurse, die jeden Sonntag stattfinden, wird eine offene Debatte über die aktuellen Ereignisse geführt, die zu einer Sensibilisierung über die Suche nach Frieden, Laizität, Akzeptanz und sozialem Zusammenhalt führt.

Awa findet Trost: Nach dem Tod ihrer Eltern kam Awa (geb. im Dezember 2006) aus ihrer Heimat Banfora im September 2017 zu AMPO, anfangs schüchtern, hilflos und traurig. 59 weitere schutzbedürftige Mädchen und das Team von Erziehern nahmen sie in ihre Mitte, beruhigten und unterstützten sie. Ihre Heimatsprache ist das Djula, während in der Hauptstadt überwiegend More gesprochen wird. Diese Hürde bewältigte sie leicht.

Die Mauern fielen schnell und Awa wurde selbstsicher und bereit dem Leben mit Zuversicht zu begegnen. Sie wurde ein freundliches und intelligentes junges Mädchen, die sich für andere einsetzt: Sie zögert nicht einzugreifen, wenn andere Opfer von Spott, Streit oder Schlägereien in der Schule oder auf dem Heimweg sind. Ihre Überzeugung ist genauso stark wie ihr Wille, sie wurde zur Leiterin ihrer Gruppe.

Als vorbildliche Schülerin bestand sie 2018 die Grundschulprüfung mit einem ausgezeichneten Durchschnitt, der ihr den Zutritt zur 7. Klasse ermöglichte. Sie ist nun im Gymnasium „NOVUS“ eingeschrieben, einer privaten Schule, mit wenigen Schülern in den jeweiligen Klassenräumen. Wenig heißt in Burkina Faso 40 bis 50 Schüler, in den staatlichen Schulen sind es meistens 120 Schüler pro Klasse. Das Gymnasium bietet den Schülern eine sorgfältige Betreuung und im ersten Trimester wurde Awa die Klassenbeste! Herzlichen Glückwunsch!


AUS DEM WAISENHAUS FÜR JUNGEN:

 

ALASSANE 14 Jahre alt, ist in der 6. Klasse. Zirkus ist sein Hobby. Mittwochvormittags und Sonntagsmorgens finden Zirkusaktivitäten statt – Alassane verpasst keine davon!

Zu Beginn des Erlernens hatte er kleine Schwierigkeiten, aber im Laufe der Zeit verbesserte er sich so schnell, dass er heute ein kleiner Experte ist. Er selbst sagt, dass er sich auf die Tage freut, wenn die Zirkuskurse geplant sind. Dem Erzieherteam ist aufgefallen, dass er an diesen Tagen von alleine aufwacht, rechtzeitig zur Schule geht und seine Lektionen ganz fleissig lernt, ohne dass ein Erzieher ihn dazu ermutigen muss.

Heute ist der Zirkus ein wichtiger Teil seines Lebens geworden und kann ihm helfen, den Verlust seiner Eltern zu überwinden.


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