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AMPO – Rundbrief Winter 2018

 

nun wird es Herbst! Noch bin ich in Deutschland, bald jedoch darf ich wieder alle unsere AMPO-Kinder in die Arme nehmen.
Bei den Neuen ist das gar nicht so leicht, denn sie kennen mich noch gar nicht. Unsere neuen Kinder kommen immer erst so im September, zum Schulbeginn. Dann geht erstmal die ganze Prozedur los: zunächst bekommt jeder einen kleinen Blechkasten, darin sind dann nur seine oder ihre eigenen Sachen: neue Kleidung, von Zahnbürste bis zu Sportschuhen, von Seife bis zu Handtüchern, von Schuluniform, Heften und nötigen Schulbüchern bis zur Freizeitkleidung. Alle müssen nun erst einmal untersucht werden, in unserer Krankenstation, und meist auch noch nachgeimpft, denn welches Waisenkind ist schon durchgeimpft? Alle unsere AMPO- Kinder sind aber immer auf Stand, darauf legen wir den größten Wert. Und dann muss ja auch noch festgestellt werden: braucht das Kind eine Brille? Unser Zahnarzt prüft, hat aber meist wenig zu beanstanden, denn, anders als in Europa, kennen die meisten Kinder gar keine Süßigkeiten und haben darum auch kaum Löcher in den Zähnen – was für ein Glück!

Ja, und dann bekommt jede und jeder Neue eine große Schwester oder einen großen Bruder. Was heißt bekommt: beim Einmarsch der neuen Kleinen stehen schon alle Großen am Tor und rufen: den will ich – ! Kein Kind ist alleine, denn, egal bei welchem Problem, jemand ist an seiner oder ihrer Seite. Ob es um das Eingewöhnen geht, um Essmanieren, um Duschwasser oder ums Lesen lernen – einer ist immer da und hilft. Andererseits, wenn ein Großer krank ist, dann holt der oder die Kleine ihm Wasser, schläft an seiner Seite und ist für ihn oder sie da. So geht´s bei AMPO! Das nennt man Verantwortung, und darin sind wir groß.

Ein herrlicher Sommer war das, mit allen Kindern im Ferienlager in Sabou, so 120 km entfernt von der Hauptstadt. Gute Luft, eine schöne Schule hatten wir, mit Elektrizität und Wasseranschluß, und die Stimmung war großartig! Praktisch alle Direktoren fuhren selbst für 2-3 Tage hin, sie tanzten ganze Nächte mit den Kindern, kochten gemeinsam und fingen das erste Mal Fische, die groß genug waren, um für alle davon Fischsuppe zu kochen! Bislang hatten wir immer nur ganz kleine Fische an der Angel, die wir dann wieder aussetzten. Der Regen war gut in Burkina Faso dieses Jahr, und jeder hier fühlt natürlich inwendig dass auch die Ernte hoffentlich gut wird: kein Hunger für die Familien, wenn alles gut geht. Das war eine glückliche Zeit für uns alle! Als ich da war, gab ich – wie jedes Jahr – ein Essen mit Huhn aus, dazu Pommes Frites. Die Bedingung war diesmal: es sollten die großen Jungen sein, die die Kartoffeln schälten und schnitten, was sie auch ganz brav taten, natürlich unter dem Gelächter der Mädels. Nicht umsonst hatten sie dieses Jahr einen Ferienkochkurs verordnet bekommen, von mir!

Hier in Europa angekommen habe ich dann viele Vorträge gehalten, in Deutschland, Dänemark und Österreich. Dann musste ich auch noch im Fernsehen erscheinen. Das war recht lustig, das Interview ging gut vonstatten, als ich dann aber ein afrikanisches Gericht kochen sollte, da war der Herd leider nicht angeschlossen. Dies wurde erst festgestellt als wir schon auf Sendung waren… aber diese kleine Panne wurde locker überspielt! Viele von Ihnen haben mich hinterher beglückwünscht, ich danke Ihnen! Und einige neue AMPO-Fans haben wir auch gefunden. Die brauchen wir auch dringend, bereits vorher schrieb ich Ihnen, dass wir dringend mehr Geld brauchen, vor allem um unsere Krankenstation mit 60.000 jährlichen Patienten am Leben zu erhalten. Bitte helfen Sie uns weiterhin!
Heute fasse ich mich ein wenig kürzer, denn die langjährige Direktorin des Mädchenwaisenhauses, Frau Adamou, muss unbedingt auch noch zu Wort kommen. Ihnen allen wünsche ich fröhliche Weihnachten – und in diesem Falle mir selbst auch, denn ich habe ein großes Glück: seit vielen Jahren werde ich gemeinsam mit meiner deutschen Familie – Sohn, Schwiegertochter und drei Enkelkinder – das Fest feiern können, in Burkina Faso, bei AMPO, und zusammen mit so 600 AMPO-Kindern und Mitarbeitern. Wie ich mich darauf freue, das können Sie sich sicherlich vorstellen.

An diesem Abend, am 24. Dezember, da werden wir an Sie alle denken und ein kleines Gebet für Sie sprechen, Ihnen einen Segen schicken aus dem dann so heißen und staubigen Afrika, bis hierher in den Norden.

Es dankt Ihnen von Herzen Ihre Katrin Rohde


 

Hier lesen Sie von Frau Adamou, die gemeinsam mit dem Restaurant von AMPO zum 3. Oktober das größte deutsche Fest in der Residenz des Botschafters catern durfte. Sie ist ganz erfüllt von den Erfolgen der Kinder. Diese vielen Köchinnen verderben keinen Brei! Unser Restaurant „Mam Dunia“ ist ein Ausbildungsbetrieb und alle Mitarbeiter sind entweder ehemalige AMPO-Kinder, fertig ausgebildet, oder aber sie lernen dort. Der Überschuss, der im Restaurant erarbeitet wird, geht wieder zurück in die Waisenhäuser. Allein bei diesem Catering wurden über 2000 Euro verdient, das ist doch beachtlich – und liegt daran, daß wir alle immer mit viel Freude gemeinsam an unseren Aufgaben arbeiten. Vielen Dank, Frau Adamou!

Guten Tag, ich bin Frau Christine ADAMOU, seit 21 Jahren die Leiterin des AMPO-Mädchenwaisenhaus. Ich grüße Sie!

Eine meiner Leidenschaften ist die Organisation von großen Veranstaltungen wie Hochzeiten, Cocktails, Kaffeepausen etc. – diese catern wir mit unserem Restaurant im Waisenhaus, dem MAM DUNIA. Lassen Sie mich Ihnen in wenigen Zeilen etwas über eine der wichtigsten Veranstaltungen vom Restaurant MAM DUNIA erzählen: Die Organisation des Empfangs anlässlich des Nationalfeiertages der deutschen Einheit, der am 03. Oktober 2018 stattfand. Zwei Wochen zuvor hatten uns der Botschafter Ingo HERBERT und seine Assistentin Frau ISIDORE-OSTERRIED, beide neu in Burkina Faso angekommen, einen Höflichkeitsbesuch abgestattet. Sie waren von unserer Arbeit und den erreichten Ergebnissen beeindruckt. Der Besuch endete im Restaurant mit einer Arbeitssitzung, um das Menü sowie die Menge der Bestellung für dieses größte Fest in der Residenz zu besprechen.

Deutsche gelten als große Biertrinker und Burkinabé als große Fleischesser: wir haben einander gefunden! Das Bier würde in Strömen fließen und das Fleisch nicht fehlen. So waren Bier, Fleischspieße vom Rinderfilet, Fischfilet, Hühner, Fleischbällchen, gewürzte kleine Bratwurst aus Lammfleisch in reichlichen Mengen vorhanden. Weitere Gerichte wie Pizzen, Quiches, Zimttörtchen usw. vervollständigten das Angebot. Natürlich hatten wir an diejenigen gedacht, die keinen Alkohol trinken und kein Fleisch essen: Vegetarische Gerichte und alkoholfreie Getränke waren auch vorhanden. Die Kellner*Innen hatten weiße AMPO-T-Shirts und schwarze Hosen an, dies betonte die Würde der Feier. In der Küche ging es richtig los, 2500 Grillspieße wurden auf dem Rost gezählt! AMPO war mit 50 Leuten vertreten, Kellnerinnen, Barkeepern, die Springer, die Küche….

Um 18 Uhr kamen die ersten weiblichen Gäste an, gekleidet in großen Damast-Gewändern oder in Abendkleidern, in Begleitung ihrer Partner, die für den Anlass auch perfekt festlich angezogen waren. Um 19:30 Uhr ergriff Seine Exzellenz, der Botschafter das Wort, um vor einem schönen Publikum seine Freude auszudrücken und das feste Band der Freundschaft zwischen Deutschland und Burkina Faso erneut zu bestätigen. Die Feier war großartig, etwa 500 Personen waren anwesend, alle wurden mit hoher Professionalität bedient. Die Kellner*Innen ließen sich weder durch die große Menschenmenge noch das VIPs-Karussell von Botschaftern, Politikern, traditionellen und religiösen Besuchern stören. Kein Glas, kein Essenstablett landete auf dem Boden. Alle Gäste tranken und aßen in einer fröhlichen Atmosphäre, und unsere Kinder servierten mit Freude. Ursprünglich von 18:30Uhr bis 21:30Uhr geplant, verlängerte sich der Abend, vor allem, als die Gäste begannen zu tanzen. Wir verließen schließlich die Residenz des Botschafters nach 23:30 Uhr.

Am nächsten Morgen um 9:00 Uhr trafen sich Köche und Kellner des Restaurants Mam Dunia in der Residenz wieder, um aufzuräumen. Gefrierschränke, Tische, Grills, Thermoskannen, Tabletts, mehr als 1.000 Gläser und weitere Küchenutensilien, die wir am Vortag mitgebracht hatten, mussten ins Restaurant zurückgebracht werden. Der Botschafter gratulierte uns, alle waren rundum zufrieden. Auf dem Heimweg sangen alle Mitarbeiter hinten auf den Pick-Ups die deutsche Nationalhymne, und, weil es so schön war, noch dazu: Oh Tannenbaum!

Bis (hoffentlich) zum nächsten 3. Oktober !!!!!


Liebe Freunde und Unterstützer von Sahel e.V. und AMPO,

wie Sie bereits aus den Rundbriefen im Frühjahr und Sommer wissen, steht dieses Jahr im Licht des 70. Geburtstags von Katrin Rohde. Wir hatten im Sommer bereits über die zahlreich eingesendeten Geburtstagsgrüße berichtet, die zumeist in Begleitung einer Spende für Katrin Rohdes Lebenswerk zu uns kamen. Sie, liebe Freunde, haben gemeinsam eine Summe von 31.000 EUR für AMPO bereitgestellt. Was für ein Geschenk!

Vielleicht haben Sie auch das Portrait gesehen, das der NDR in seiner Sendung Das! Rote Sofa am 06.10.2018 von Katrin Rohde gezeichnet hat. Für all diejenigen, die die Sendung nicht gesehen haben, stellen wir auf unserer Website einen Mitschnitt zur Verfügung.

Paten haben unsere Schützlinge in den beiden Waisenhäusern glücklicherweise fast alle. Sie kümmern sich rührend, nehmen Anteil am Leben ihrer Patenkinder und zaubern Freude, die in Form von Briefen und Weihnachtsgeschenken zu uns gelangte. Ein großer Dank an alle fleißigen Weihnachtswichtel! Der Container mit all den zahlreichen Päckchen hat Deutschland verlassen und schippert inzwischen Richtung Burkina Faso.
Wenn Sie uns einen Wunsch zu Weihnachten gestatten, dann wünschen wir uns neben den Kinderpaten auch einen oder mehrere Projektpaten für die Waisenhäuser. Helfen Sie uns dabei, auch in Zukunft 120 Jungen und Mädchen eine Chance zu bieten, gesund, mutig und (aus)gebildet in ein selbstbestimmtes Leben zu starten. Eine Kindheit in Geborgenheit ist die Basis dafür – in unseren Waisenhäusern und überall auf der Welt.


Vor Weihnachten lohnt es sich besonders, in unserem (Online-)Shop vorbeizuschauen. Neben vielen Dekoartikeln und besonderen Geschenkideen, finden Sie auch wieder unseren Jahreskalender. In diesem Jahr stellen wir Ihnen unterschiedliche Ausbildungen vor, mit dem Motto: Auf in die Zukunft.

Was wollen wir in Zukunft besser machen? Wie können wir Katrin Rohde und AMPO in Ouagadougou noch besser unterstützen? Wie soll sich die Arbeit hier in Deutschland entwickeln? Alle diese Fragen, stellte sich der Vorstand und zahlreiche Mitglieder des Sahel e.V. am 27.10.2018 auf der Mitgliederversammlung in Hamburg. Nach dem Ausscheiden von Sonja Dinner als stellvertretende Vorsitzende im Mai diesen Jahres, wurde nun Magrit Ketelsen aus Hamburg von der Versammlung für diese Position gewählt. Wenn auch Sie Lust haben, unser Vereinsleben aktiv mitzugestalten und uns beim Fundraising zu unterstützen, sprechen Sie uns gern an.

Nun wünschen wir Ihnen viel Ruhe und Besinnlichkeit für die nahende Adventszeit!

Ihre Geschäftsstelle in Plön

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