Aktuelles

AMPO Rundbrief Frühjahr 2020

Liebe Freundinnen und Freunde unserer Waisenkinder,

so oder ähnlich beginnt seit Jahrzehnten mein jährlich viermaliger Rundbrief an Sie, unsere Freundinnen und Freunde, Spenderinnen und Spender und Geberinnen und Geber.
Dabei wird es auch bleiben!
Sie sind uns treu und ich Ihnen auch! Da ich jedoch nicht mehr so oft wie vorher in Burkina Faso bleiben kann, werden nun auch mal die jetzt verantwortlichen Direktorinnen und Direktoren zu Wort kommen. Sie machen allesamt eine wunderbare Arbeit mit den Kindern und Frauen. Ich hoffe, Ihnen und Ihren Lieben geht es gut, und Sie können dieser, so veränderten, Zeit auch Gutes abgewinnen.

Mein Leitspruch ist:

„Dankbar rückwärts, gläubig aufwärts, mutig vorwärts!“

Das hilft, ich verspreche es Ihnen!

Als ich im Februar bei AMPO war, gab es noch keine Krise, und wir hatten eine ganz wunderbare Festwoche zu unserem 25-jährigen Jubiläum, alle gemeinsam mit viel Schwung und Freude. Inzwischen sind die Grenzen und Flughäfen geschlossen. Außer Corona gibt es immer noch die Terroristen, die nach wie vor Dörfer im Norden zerschlagen und töten wie Amokläufer. Wirklich, mein so geliebtes friedliches Land ist nun krisengeschüttelt. Das marode Gesundheitssystem und die nicht vorhandene Sozialhilfe lassen uns befürchten, dass es bald zu Plünderungen kommt. Und trotzdem: Täglich rufen die Kinder mich an und singen um mir Mut zu machen. Um sie habe ich wenig Angst, sie sind alle gut genährt, sportlich und stehen unter ständiger medizinischer Aufsicht. Alle Erzieherinnen und Erzieher sind da und wechseln sich auch nachts ab. Aber die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Und natürlich mein Mann, meine Familie, sie alle machen mir Sorgen. Andererseits habe ich selbst etliche Epidemien dort mitgemacht, Cholera, und vor Jahren eine Meningitisepidemie mit mehr als 2.000 Toten - Hunderte lagen draußen vor dem Krankenhaus, Betten gab es schon lange nicht mehr. Damals stieg ich über Wochen noch nachts mit den zu teuren und raren Medikamenten in der Tasche über Tote hinweg, um dahinter die noch Lebenden zu erreichen.
Und auch dies ging vorbei, so wie alles ein Ende hat. In diesem Sinne, mein Leitspruch gilt: Mutig vorwärts!
Ihnen alles erdenklich Gute, seien Sie herzlich umarmt von Ihrer

Katrin Rohde

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„Mutig vorwärts“

Diesen Leitspruch von Katrin Rohde möchte ich gleich aufnehmen und die Gelegenheit nutzen mich denjenigen vorzustellen, die mich noch nicht kennen: Mein Name ist Ute Krüger, und ich unterstütze AMPO seit nunmehr ca. 8 Jahren. Durch einige persönliche Reisen nach Burkina Faso hatte ich die Gelegenheit die hoch professionelle und strukturierte Arbeit der Menschen vor Ort schätzen zu lernen. 2014 wurde ich von den Mitgliedern des Vereins Freunde für AMPO e.V. zur Vorstandsvorsitzenden gewählt und wurde von ihnen und den weiteren Vorständen in wunderbarer Weise unterstützt. Umso mehr freut es mich, dass die Mitglieder und Spenderinnen und Spender der „Freunde“ hinter diesem großen Schritt stehen, nämlich zwei Vereine zusammenzuführen. Ich bin zuversichtlich, dass der Teamgedanke hier weiter leben wird und freue mich auf und über viele neue Bekanntschaften, die diese Zusammenlegung mit sich bringt. Wir sind nun über ganz Deutschland verteilt, und es entstehen dadurch wunderbare neue Möglichkeiten, die Einrichtungen von AMPO bekannter zu machen.

Bitte machen Sie mit!

Beide Vereine sollen sich in AMPO International wiederfinden, aber es soll auch etwas Eigenes Neues entstehen. Insofern ist unsere gemeinsame neue Website jetzt online gegangen:

www.ampo-intl.org

Sicherlich wird es in der Übergangszeit noch einige Herausforderungen geben, doch mit Geduld und dem Ziel vor Augen, Kosten zu sparen und effektiver zu arbeiten, werden wir es schaffen. Große Faktoren sind u. a. Kosten für Porto, Druck und Papier. Hier würden wir gerne ansetzen - mit Ihrer Hilfe. Bitte teilen Sie uns doch, sofern vorhanden, eine Email-Adresse mit. Unter Berücksichtigung der geltenden Datenschutzbestimmungen würden wir Sie zukünftig gerne umweltfreundlich, also elektronisch, über alle Neuigkeiten informieren. In der kommenden Zeit werden Sie von uns öfter hören und lesen, denn so eine Veränderung bedeutet auch anfangs Bürokratie. So werden die Mitglieder unter Ihnen neue Mitgliedsanträge mit der Möglichkeit, eine Einzugsermächtigung zu erteilen, erhalten. Auf unserer neuen Website stellen wir ein Formular zur Verfügung, welches Sie bequem am Bildschirm ausfüllen und uns per Mail zusenden können. Auch ein neues Spendenkonto gibt es bereits. Außerdem erhalten Sie mit diesem Rundbrief unseren neuen Flyer, und wir hoffen, er gefällt Ihnen so gut wie uns. Auf Wunsch senden wir Ihnen gerne weitere Exemplare zu. Bitte bleiben Sie den Menschen in Burkina Faso und AMPO treu. Sie alle benötigen mehr den je, in dieser so schwierigen Zeit, unsere Hilfe. Und BITTE: Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund!

Herzliche Grüße,

Ihre

Ute Krüger

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Neues aus den Projekten

Dénis Yameogo, Generaldirektor von AMPO, berichtet:

Am 09. März wurde es offiziell bekanntgegeben:

Ein Pastorenpaar, das an einem christlichen Event in der französischen Stadt Mulhouse teilgenommen hat, war infiziert. Leider brachte dieses Paar den Virus mit nach Burkina Faso und seitdem steigt die Zahl der infizierten Menschen an. Die Regierung hat beschlossen, Kindergärten, sämtliche Schulen und Universitäten ab dem 16. März zu schließen. Es wurde eine Ausgangssperre von 19:00 bis 05:00 Uhr morgens verhängt. Ansammlungen von mehr als 50 Menschen wurden verboten und seit dem 25. März wurden die Märkte geschlossen. AMPO stellt sich dieser Situation, und das Direktor*Innen-Team und hat die Projekte neu organisiert, um die Maßnahmen der Regierung einzuhalten und trotzdem die Durchführung der Projektaktivitäten sicherzustellen:

- In allen AMPO-Projekten wurden individuelle und kollektive Schutzmaßnahmen wie Händewaschen und -desinfektion vor dem Betreten der Projektgelände, das Tragen von Schutzmasken und das Verbot des Händeschüttelns ergriffen.

- Die Kinder der Waisenhäuser werden in Sitzungen über neue Verhaltensweisen informiert, um mit der Krankheit richtig umzugehen. Um die Kinder zu beschäftigen, wird Sport und Unterricht im Projekt angeboten, und sie helfen bei den Haushaltsaufgaben.

- Hunderte von Menschen sammelten sich immer wieder vor unserer Krankenstation, deswegen mussten wir unsere Arbeit einstellen, da der geforderte Sicherheitsabstand nicht mehr gewährleistet war. Das Personal wurde in die spezialisierten Abteilungen umverteilt, um wenigstens dort die Arbeit fortführen zu können. Schutzmasken und hydro-alkoholisches Gel wurden für das Personal angeschafft.

Unsere tapferen Köchinnen der geschlossenen Einrichtungen haben noch am letzten Tag die Märkte gestürmt, um Vorräte anzulegen. Auch wenn diese Pandemie sehr ernst zu nehmen ist, dürfen wir einer Psychose nicht erliegen. Manchmal richten Angst und Panik mehr Schaden als das Übel selbst an. Wir haben Hoffnung, dass wir gemeinsam und mit Gottes Hilfe diese Krankheit wie alle anderen Seuchen überwinden werden,

Ihr

Dénis Yameogo

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Liebe Freundinnen und Freunde von AMPO,

Willkommen beim ersten Rundbrief unter dem neuen AMPO International e.V. Logo!
Zum Jahresanfang wuchsen die beiden Vereine Freunde für AMPO e.V. (in Berlin) und Sahel e.V. (in Plön/Hamburg) zusammen und wir agieren nun gemeinsam als
AMPO International. Der Vereinsname soll auch unsere Verbindung zu weiteren AMPO-nahen Vereinen in Europa und in den USA unterstreichen. Überhaupt ist die Welt zu klein geworden, um verschiedene Vereine mit dem gleichen Ziel nebeneinander zu haben: jetzt können wir gemeinsam gezielter und effektiver arbeiten, um die Projekte bei AMPO in Burkina Faso zu unterstützen. Als Führungs-Team haben wir den Vorstand: Magrit Ketelsen, Dr. Dethardt Götze und meine Wenigkeit und die neue Geschäftsführerin: Ute Krüger (bisher Vorstandsvorsitzende von „Freunde für AMPO e.V.“). Ute arbeitet Vollzeit (und mehr!) für den Verein und steuert die tägliche Arbeit und die Kommunikation
insbesondere zu AMPO in Burkina Faso. Für viele Mitglieder und Freunde in Berlin und Hessen war Ute bisher die erste Anlaufstelle und andere Mitglieder haben sie vielleicht auf der Sahel-Versammlung letztes Jahr in Hamburg kennengelernt. AMPO hat ein neues Büro in der Blücherstraße 41 in Berlin-Kreuzberg, unweit vom alten Büro und - zumindest in normalen Zeiten - dort freut sich Ute über Ihren Besuch.

Elke Lottmann leitet jetzt die Geschäftsstelle in Plön und Sofie Hoydem in Berlin betreut ab sofort das Thema Soziale Medien und Öffentlichkeitsarbeit. Wir alle arbeiten sehr harmonisch und zielstrebig miteinander. Ricarda Walzel hat uns leider zum Ende März nach vielen Jahren verlassen, um neue Wege zu gehen. Sie hat Sahel in den letzten Jahren maßgeblich gestaltet, und wir sind sehr dankbar für Ihr Engagement und wünschen ihr alles Gute für die Zukunft.
Am 24. Oktober 2020 werden hoffentlich möglichst viele von uns bei der ersten Mitgliederversammlung von AMPO International zusammenkommen und uns besser kennen lernen. Dieses Jahr feiert AMPO sein 25-jähriges Bestehen und wir hatten eine große Feier in der Hamburger Fabrik geplant, die jetzt leider verschoben wird.

Bitte notieren Sie das Datum für nächstes Jahr: Am 6. Juni 2021 werden wir 25 + 1 Jahre AMPO feiern und ich bin mir sicher, dass das Fest sogar noch besser wird!
Jetzt, wo ich dieses Schreiben verfasse, erleben wir ganz schwierige Zeiten und alle Menschen weltweit sind davon beeinträchtigt. Viele erleben schwere Schicksalsschläge. In der heutigen Zeit ist es umso wichtiger, dass wir die Schwächsten nicht vergessen, sei es bei uns im Lande oder in Afrika, wo die gleichen Versorgungssysteme und Infrastruktur nicht existieren. Burkina Faso leidet zurzeit unter zwei Lasten: die Flüchtlingsfluten aufgrund der terroristischen Anschläge im Land und jetzt zusätzlich COVID-19. Deshalb mein dringender Appell an Sie, an Euch: bitte schützt Euch, soweit es geht, vor dem Virus. Bleibt gesund, denn nur wenn wir stark sind, haben wir die Möglichkeit, anderen Menschen effektiv zu helfen. Und dann bitte als nächstes an AMPO denken! Viele Spendenveranstaltungen müssen leider ausfallen und es ist wichtiger denn je, dass wir über alle möglichen Wege versuchen, Gelder zu sammeln. Die Kinder, die Frauen, die Kranken und andere Bedürftige in Ouagadougou danken euch vom ganzen Herzen - und
ich auch!
Liebe Grüße und bleibt bitte gesund!
Andrew Sharp
Vorstandsvorsitzender

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