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AMPO Lokschuppen

Am 06.03.2020 waren wir zu Gast beim Rotary Club Jever-Jeverland. Lesen Sie hier den Bericht des Journalisten Thomas Wolff:
AMPO Lokschuppen

Jever/ff- „Das Gute geht nie verloren.“ So übersetzt Katrin Rohde (71) den von ihr vor 25 Jahren in Burkina Faso auf einer ehemaligen Müllhalde in der Hauptstadt Ouagadougou gegründeten Verein „Association Managré Nooma pour la Protection des Orphélins “, kurz AMPO genannt. Und über diese inzwischen weit über Westafrika als „Königreich der Armen “ bekannte Organisation, die mit dem Bau eines Waisenhauses für auf der Straße lebende Jungen begann, berichtete die ehemalige Buchhändlerin aus Plön jetzt zum zweiten Mal auf einer Veranstaltung des Rotary Clubs (RC) Jever-Jeverland im Lokschuppen. Und wie bei ihrem e rsten Besuch in Jever im Juli 2015 zog die in der dritten Welt nur als „Mama Tenga – Mutter Vaterland “ bekannte Rohde die Gäste mit ihren faszinierenden Schilderungen über ihr afrikanisches Leben in ihren Bann. Mit afrikanischer Stimmung und Schwingungen begeisterte, wie schon beim Benefizkonzert für AMPO im September 2015 in Jevers Stadtkirche, der ostfriesische Projektchor „Taktwechsel “ unter Leitung von Harm-Dierk Wellhausen.
Seit 2015 wird AMPO von den Jeverländer Rotariern, dem niederländischen Partnerclub Leeuwarden-Nijehove und vom Rotary Club Wittmund-Esens unterstützt. Zunächst mit einer Schulranzen-Sammlung, mit Sportbekleidung und aktuell für eine Werkstatt, in der Rollstühle auf drei Rädern für behinderte Menschen gebaut werden, um ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Die Hilfe für die Projekte durch Rotary hat Theda Janssen-Nickel (RC Jever-Jeverland) , selbst viele Jahre als Expertin für grosse Organisationen wie den Vereinten Nationen in der Entwicklungshilfe in Burkina Faso aktiv, auf den Weg gebracht. Mit Unterstützung des RC-Distriktes 1850 sind so in den vergangenen Jahren 20 000 Euro nach Ouagadougou geflossen. „Das ist Hilfe zur Selbsthilfe in einem der ärmsten Länder der Welt im besten Sinne des Wortes “, betonte Jevers RC-Präsidentin Dr. Regina Fladung in ihrer Begrüssung und war sich darin mit Janssen-Nickel einig. „Danke Rotary“, freute sich denn auch Katrin Rohde und betonte, dass die in einem Transporter untergebrachte mobile Rollstuhlwerkstatt Menschen mit Behinderungen in auch weit von der Hauptstadt entfernt liegenden Dörfern Mobilität bringt. Und „Danke“ sagte sie auch für 684 Euro, die spontan während des Abends im Lokschuppen nach dem leidenschaftlichen Vortrag von Katrin Rohde von den begeisterten Gästen gespendet wurden.
Doch das AMPO-Team um Katrin Rohde fördert nicht nur die Kinder und Jugendlichen mit dem ihrer Organisation anvertrauten Geld. Wichtig ist ihr, dass sie von den Waisenkindern verlangt, sich für die Institution selbst zu engagieren und gute Leistungen zu bringen. „Die Großen kümmern sich um die Kleinen und umgekehrt, nur die bekommen Schulgeld, die auch gute Noten bringen.“ Deshalb sei ein wesentlicher Teil des AMPO-Erfolgskonzeptes das unkomplizierte und unbürokratische selbstverständliche Mitarbeiten der geförderten Kinder. Und wichtig ist ihr auch, dass die erfolgreichen Projekte nun nachhaltig von Afrikanern weitergeführt werden. „Nach 25 Jahren habe ich nun nichts mehr zu sagen, und darauf bin ich stolz.“ Denn inzwischen wird AMPO nach ihren Worten vor Ort von sieben afrikanischen Direktoren selbstverwaltet nach dem Credo „Afrika gehört den Afrikanern “.
Doch nicht nur die von den Rotariern unterstützte Rollstuhlwerkstatt ist ein wichtiges Projekt. Dazu gehören auch das von Katrin Rohde initiierte Zuhause für 120 verlassene oder misshandelte Waisenkinder im Alter von sechs bis 20 Jahren, ein Mädchenhaus, ein Patenschafts-Programm, Schulgeld, um die jungen Menschen über Bildung langfristig aus dem Kreis der Armut herauszuführen und ihnen den Weg zu einer Berufsausbildung zu öffnen. Viel Gutes mehr wie die Ausbildungsförderung, Werkstätten, eine Krankenstation, die jährlich 100 000 Menschen versorgt, Projekte gegen Unterernährung, ein Frauenberatungszentrum, Mikrokredite und nicht zuletzt ein Farmbetrieb mit Internat für 60 Jungen aus den umliegenden Dörfern gehören zu den Aufgaben von AMPO. Über all das berichtete Katrin Rohde, die mit Geschäftsführerin Ute Krüger (Berlin) von Freunde für AMPO e.V. nach Jever gekommen war. Eifrig warben beide denn auch darum, ihre nun von Afrikanern selbstverwaltete Organisation mit Mitglied- oder Patenschaften, Fundraising oder Geld zu unterstützen.
Wer das tun möchte kann dies tun unter:
AMPO International e.V. - GLS Gemeinschaftsbank - IBAN: DE 80 4306 0967 1038 3287 00 - BIC: GENODEM1GLS.


Bildunterschrift: Katrin Rohde und Ute Krüger (vorne v.l.) waren nach Jever gekommen, um auf Einladung des RC Jever-Jeverland über die Arbeit von AMPO zu berichten. Theda Janssen- Nickel und RC-Präsidentin Dr. Regina Fladung begrüssten sie. Musikalisch gestaltete der Chor „Taktwechsel“ unter Leitung von Harm-Dierk Wellhausen (r.) den Abend. Bild: Thomas Wolff

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